Mit dem Fahrrad von Mals nach Meran: Bericht von Reinhard Jakubowski

Von Laas nach Latsch

Dann rollen wieder die Räder durch den Vinschgau; links die kahlen und steppenartigen Hänge des Sonnenbergs und rechter Hand die grünen und bewaldeten Abhänge des Nörderbergs.

Übrigens ist heute die Gefahr bei einem Fotostopp auf dem Radweg umgefahren zu werden extrem hoch; denn Hunderte von Radfahrern ziehen wie eine endlose, bunte Karawane die Etsch entlang. So gesehen empfiehlt sich die Tour eher im Frühjahr, wenn es noch kühler ist und weniger überlaufen (oder sollte man besser sagen „überfahren“?).

Wir folgen inzwischen einem unbefestigten Teilstück über festen Schotterbelag, kommen über eine überdachte Holzbrücke und passieren Göflan. Auf dieser Schotterstrecke ist Vorsicht geboten; denn hier kommt man im wahrsten Sinne des Wortes „ganz gut in Fahrt“, da es kontinuierlich bergab geht.

In Göflan wäre ein Schlenker über die Etsch nach links möglich, um sich Schlanders, den Hauptort des mittleren Vinschgau anzuschauen. Weithin sichtbar überragt der Kirchturm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, mit 97 m der höchste Südtirols, den Ort.

Auch ein Bummel durch die Fußgängerzone mit ihren Cafés, Gasthäusern und Geschäften bietet sich z.B. für einen Nachmittag an. Aber uns drückt wieder die Zeit, so dass wir Schlanders auslassen.

Von Göflan aus halten wir uns zunächst rechts zum Dorf Morter, das am Eingang des Martelltals verstreut ist.

Bei der Burg Obermontani, 1228 von Albert II von Tirol erbaut und nach wechselvoller Geschichte 1837 aufgegeben, knickt der Weg wieder nach links zur Etsch ab. Apfelplantagen bestimmen hier das Landschaftsbild soweit das Auge reicht.

Foto: M. BankenFoto: Reinhard JakubowskiFoto: Reinhard Jakubowski
  • Links: Auf einer neue Trasse führt der Etsch Radweg direkt am Fluss nach Latsch.
  • Mitte: Der Vinschgau wird intensiv für den Obstanbau genutzt. Und so führt der Radweg immer wieder durch Obstplantagen mit saftigen Äpfeln und anderem Obst.
  • Rechts: Der Etsch Radweg ist sehr beliebt, da es nach Meran kontinuierlich bergab geht.

Kurzer Stopp in Latsch

Latsch (639 m) ist unsere nächste Ortschaft an der Strecke um kurz vor 15 Uhr.

Direkt an der Hauptstraße finden sich hier weitere geschichtsträchtige Bauwerke; die Pfarrkirche Peter und Paul, die Burg Latsch sowie die Spitalkirche zum Heiligen Geist aus dem 15. Jahrhundert mit einem der bedeutendsten Flügelaltäre Südtirols, einem Meisterwerk der Schnitzkunst von Jörg Lederer.

Wieder stellen wir fest, dass uns bei den zahlreichen Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Schönheiten entlang des Radweges, die immer wieder zu Stopps oder gar Umwegen verführen, ein wenig die Zeit wegläuft; denn viel mehr als die Hälfte der Strecke haben wir noch nicht absolviert.

Mit Blick auf die Uhr begnügen wir uns daher hier mit einer kleinen Erfrischung in Form eines Eis, das wir an einem Brunnen in Latsch im Schatten schlecken.

Entlang der Etsch nach Kastelbell

Nach einer Viertelstunde schwingen wir uns wieder in die Sättel, legen den „dicken“ 8. Gang ein und rollen geradezu in Windeseile ein recht neues Teilstück des Weges links der Etsch nach Kastellbell.

Foto: M. Banken

Die Lage vom Schloss Kastelbell auf einem senkrecht abfallenden Felsen ist beeindruckend.

Kastelbell (600 m) hat seinen Namen von der gleichnamigen Burg in dramatischer Lage auf senkrecht abstürzenden Felsen direkt an der Straße.

Wir machen schnell ein Foto von der Burg aus dem 13. Jahrhundert, die das Ortsbild beherrscht, und schon geht es weiter in schneller Fahrt Richtung Tschars, wo heute Morgen unsere Zugfahrt nach Mals begonnen hatte.

Das Dorf selbst liegt vom Radweg aus gesehen links am Hang jenseits der Etsch und gruppiert sich im Wesentlichen um die gotische Pfarrkirche St Martin mit dem weithin sichtbaren barocken Zwiebelturm.

Text von Bärbel & Reinhard Jakubowski aus Gladbeck. Fotos von Reinhard Jakubowski & Michael Banken. Die Verwendung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Autoren.

Berichte und Texte von Gastautoren geben nicht notwendigerweise die Meinung des Medieninhabers wieder.

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